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Wann
2. Oktober 2025    
18:00 - 20:00
Wo
Herder-Institut
Gisonenweg 5-7, Marburg, 35037
Veranstaltungstyp

Befreiung am Ende der NS-Herrschaft im März 1945 – Gertrud Hensel und ihre Familie in Marburg

Vortrag von Klaus-Peter Friedrich

Klaus-Peter Friedrich geht in seinem Vortrag der Frage nach, welche Umstände es ermöglichten, dass Gertrud Hensel als einzige von den Nazis als „Volljüdin“ Klassifizierte in Marburg ganz zurückgezogen in der Villa Hensel überlebte, obwohl sie nach dem Tod von Professor Kurt Hensel 1941 keinen Ehemann mehr hatte, dessen Reputation sie vor Schlimmerem bewahren könnte. Der Vortrag bezieht auch neue Erkenntnisse über Marie Luise Hensel, die Schwiegertochter Gertruds mit ein.

Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Landkreises Marburg-Biedenkopf „Befreiung 1945: Auf zur Demokratie!“ statt, die ein Gemeinschaftsprojekt zu 80 Jahre Kriegsende ist.

Er beruht auf Klaus-Peter Friedrichs im Juni erschienenen Buch: HENSEL. FAMILIE – VILLA – MARBURG 1905–1951. Das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung beauftragte den Marburg Historiker, anlässlich des 75-jährigen Institutsjubiläums 2025, der Geschichte der Hensel-Villa und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner nachzugehen.

Das Buch geht zurück auf einen Vorschlag der Geschichtswerkstatt Marburg nach einer Idee von Harald Maier-Metz. Es orientiert sich an den lokalgeschichtlichen Schwerpunkten der Geschichtswerkstättenbewegung: einer Häusergeschichte und der Erforschung von in der NS-Zeit verfolgten Minderheiten, deren Geschichte nach 1945 in Vergessenheit geriet.

Die Geschichte der Familie Hensel in der NS-Zeit soll in Erinnerung gebracht werden. Dazu gehört die Diskriminierung, Bedrohung und erlittene Verfolgung von Familienangehörigen, von denen mehrere zur Aufgabe ihres bisherigen Lebensortes gezwungen waren. Trotz der eigenen Gefährdung gewährten die Hensels verfolgten jüdischen Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Schutz.

Kurt und Gertrud Hensel, aus einem Fotoalbum ihres Urenkels Claus Albert Hensel

Das Buch basiert auf Personal-, Spruchkammer- und Entschädigungsakten der betroffenen Familienangehörigen. Nachkommen der Marburger Familie von Kurt und Gertrud Hensel unterstützten die Recherche mit Informationen, Dokumenten, Fotos und unveröffentlichten Erinnerungen aus dem Familienkreis. Ganz besonders zu danken ist dabei den Urenkeln Gertrud Hensels: Stefan Günther, Claus Albert Hensel und Felix Winter sowie der in England lebenden Urenkelin Sheila Hayman. Mit ihnen entspann sich angesichts zahlreicher Fragen, die sich bei der Sammlung einschlägiger Materialien und bei der Ausarbeitung ergaben, ein intensiver Austausch von E-Mails.

Von den Nachkommen zur Verfügung gestellte Fotos ermöglichen während des Vortrags einen Einblick in die Familiengeschichte und die Räumlichkeiten der Hensel-Villa. Im Anschluss an den Vortrag bietet das Herder-Institut einen kleinen Rundgang durch das Haus an.

Eine Kooperation von Geschichtswerkstatt Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Kulturelle Aktion – Marburg – Strömungen und dem Herder-Institut

Vortragssaal des Herder-Instituts, Gisonenweg 5-7, 35037 Marburg

Eintritt frei

Die Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V. wird von der Stadt Marburg und vom Land Hessen über LAKS Hessen gefördert.

      

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