
Buchvorstellung mit Karolina Kuszyk „In den Häusern der anderen“
Über Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
»Poniemieckie«, so der Titel des polnischen Buches von Karolina Kuszyk, bezeichnet in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände. Dinge, die von Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs Richtung Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Was den einen Verlust der Heimat, war den anderen Neubeginn im Fremden. Zwei Enden einer Geschichte, die zeigt, wie Biografien und Dinge über Zeiträume, Landesgrenzen und Generationen hinweg bis heute miteinander verwoben sind. Wer das Verhältnis von Polen und Deutschen in der jüngeren Geschichte verstehen will, dem hilft dieses Buch.
Die Autorin Karolina Kuszyk, geboren in Legnica, lebt in Berlin und Niederschlesien. Sie arbeitet als Autorin, Literaturübersetzerin und Lehrbeauftragte. »In den Häusern der anderen« (»Poniemieckie«, Czarne Verlag 2019) löste in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit den deutschen Hinterlassenschaften aus und wurde in Deutschland zum Spiegel-Bestseller. 2020 erhielt Karolina Kuszyk den Arthur-Kronthal-Preis, 2023 den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen und 2024 den Georg Dehio-Buchpreis.
Der Übersetzer Bernhard Hartmann erhielt 2023 für seine Übersetzung den Sonderpreis des Riesengebirgspreises für Literatur und 2024 den Georg Dehio-Buchpreis.
Die Moderation der Veranstaltung übernimmt der Historiker Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg von der Universität Gießen.
Veranstalter: Herder-Institut Marburg in Kooperation mit dem Marburger Literaturforum e.V. und Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V.
Die Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V. wird von der Stadt Marburg und vom Land Hessen über LAKS Hessen gefördert.